Naturpark Dobratsch

Wege durch die Jahrtausende

Der Felsen von Federaun ist der letzte Ausläufer des Dobratschmassives im Osten. ­
Eine Felsbastion unter der die Gail eine Furt zum Übersetzen besaß. Um die versumpften Talböden zu umgehen, führten die alten Wege über den Sattel bei Federaun, der bereits steinzeitlicher Siedlungsplatz war. In der Butzhöhle auf der Graschelitzen (direkt oberhalb der Autobahn) fanden sich seltene Tongefäße der Laugen-Melaun Kultur (ab dem. 14. Jahrhundert v. Chr.). Nördlich des hallstattzeitlichen Gräberfeldes auf der Napoleonswiese führt die sogenannte „Römerstraße“ bis zur Furt an der Gail bei Federaun. Von hier ziehen die alten Routen, die Schütt meidend, über die römische Siedlung Meclaria (Thörl-Maglern) ins Kanaltal. Die Römer nutzten bereits die Thermen von Warmbad Villach. Von hier stammt unter anderem auch ein Köpfchen der Vibes (Quellgöttin). Auf etwa 500 v. Chr. wird die Schachthöhle der „Durezza“ am Tschelschnigkogel datiert. Sie wurde von Höhlenforschern entdeckt und wird mit Knochen von weit über 100 Tieren aber auch Menschenknochen als eine Art „Friedhof“ gedeutet. Unmittelbar neben der Straße nach Bleiberg bei Mittewald sind ausgezeichnete Bronzegegenstände geborgen worden sowie der größte Bronzehortfund Kärntens mit über 26 kg Bronzegeld. Zu den besten keltischen Waffenweihefunden weltweit zählt die als kultische Opferung gedeutete Deponierung von keltischen Helmen und Schwertern von Förk bei Saak (Nötsch). Am letzten Ausläufer des Dobratsch bei Federaun liegen auch die Ruinen einer einst stattlichen bambergischen Burg samt Bergfried. Sie bewachte den Brückenübergang bei Unterfederaun als wichtige Fernverkehrsstraße nach Italien.

Suche