Almlandschaft – von Menschen geschaffenes Kulturland
Ohne die menschliche Einwirkung würde sich unsere Landschaft anders präsentieren. Ganz Kärnten wäre von Wald bedeckt. Inseln in diesem Wald wären Flüsse, Seen, Moore und Fels. Ebenso ein breiter Streifen um die von Hochwässern betroffenen Flussbeete mit ihren Mäandern, periodischen Überflutungen und Veränderung der Flussbeete. Frei präsentierten sich auch die alpinen Matten über der Waldgrenze. Diese liegt in Abhängigkeit vom Untergrund zwischen 1800 – 2000 Metern. Der benachbarte Gipfel der Gerlitze wäre vollständig von Wald bedeckt. Seit der Bronzezeit hat der Mensch die natürliche Waldgrenze durch Brandrodungen tiefer gelegt um neues Weideland für Nutztiere und damit auch für Wildtiere zu erschließen. Siedlungen am Fuße des Dobratsch, die von der Bronzezeit über die La Tene Zeit bis zur Römerzeit reichen, lassen eine frühe Nutzung der Hochflächen vermuten.
Seit dem 15. Jh. ist die Almwirtschaft am Dobratsch nachgewiesen. Die guten landwirtschaftlichen Lagen im Tal wurden für den Getreideanbau und für Wiesen auf denen das Heu für die Fütterung der Tiere im Winter wuchs benötigt. Heute weiden auf ca. 300 ha Fläche durchschnittlich 180 Rinder und 40 Pferde (daher Rosstratte) der Almgemeinschaft.
Die größte Anforderung für die Bewirtschaftung lag immer im Fehlen von Quellen. Wasser gab es nur aus Regenwasser das sich in lehmgefüllten Senken sammelte. In trockenen Sommern musste man Wasser mittels Tankwägen aus dem Tal bringen. Heute hat die Nachbarschaft eine Doline südlich des Wanderweges mit Folie abgedichtet und fängt hier genug Schnee- und Regenwasser auf, um alle Brunnentröge um die Rosstratte zu versorgen.